Erkenntnisse der Sehnsucht
Nun, da es die Sonne mit ihren Strahlen in diesen verregneten
letzten Maiwochen endlich mal wieder schafft, die Erde in saftige
leuchtende Farben zu tauchen und den Grauschleier der dicken
Wolken zu durchbrechen, welche aber schon wieder in Lauerstellung
stehen, um ihre nasse Last über uns ausschütten zu können,
sehne ich mich nach der Geborgenheit der Wärme, die ihre
Strahlen mir bringen können. Gleichzeitig ist mir bewusst,
dass dies nur ein schwacher Ersatz für die Geborgenheit ist,
die mir die richtige Partnerin geben könnte. Sehnsucht nach dem
Gefühl Wärme der Geborgenheit teilen zu können, erfüllt mich. Mir
steht aber auch schmerzlich vor Augen, dass ich bisher alles getan
habe, was den Kontakt zu der einen in Frage kommenden Frau verhindert hat.
Dabei erfüllt mich ihre räumliche Nähe bereits mit einem Feuer, das mich
in meiner Seele zu verzehren droht. Gleichzeitig verbannt mich mein Verstand
in die Situation eines Kindes, das Angst davor hat, etwas größeres,
ungreifbares und unerreichbares anzusprechen. Da bei einem falschen
Wort sich das zauberhafte, unbeschreiblich wunderschöne Wesen für
immer von mir abwenden könnte. So stürze ich in eine selbstgewählte
Hölle aus Qualen der Ungewissheit, in der mich immer wieder die wärmenden
Strahlen der Sonne daran erinnern, was mir fehlt.
Ich kann nur hoffen und beten, dass ich sie durch meine Unfähigkeit nicht ebenfalls
in eine ähnliche Lage verbannt habe. Meine Schuld würde ins Unermessliche steigen
und kein Wort könnte einen solchen Schaden jemals wieder gut machen.